Gemeinsame Veranstaltung
Partner Ungarn
14. März 2024
Bayerischer Landtag, Maximilianeum im Saal Weiße Rose
Zunächst eine Emtschuldigung für den späten Bericht: wir hatten versucht, die auf der Veranstaltung gezeigten Präsentationen zur Veröffentlichung zu erhalten, in einem Fall bekamen wir keine Antwort, im anderen Fall wurde die Veröffentlichung nicht gestattet. Öffentlich zugängliche Statistiken können Sie hier abrufen.
Nach der Begrüßung durch OWWF Bayern Präsident Eberhard Sinner mit der Erinnerung und Dr. Helmut Palder als Präsident des Bayerisch Ungarischem Forums sprach der Generalkonsul der Republik Ungarn, Gábor Tordai-Lejkó über die historisch gewachsenen und auch aktuell sehr guten Beziehungen zwischen Bayern und Ungarn. Viele Niederlassungen wichtiger bayerischer Firmen wie z. B. Audi in Györ, BMW in Debrecen und nicht zuletzt die Firmengruppe Max Aicher zeugen davon.
Der Seniorchef der Firmengruppe, die in beiden Verbänden Mitglied ist, Max Aicher war persönlich anwesend und stellte kurz den Weg beim Aufbau seiner Unternehmen dar. Geschäftsführer Stephan Lemgen umriss die Tätigkeit der Firmengruppe. Etwa 90 % des Umsatzes werden im Bereich der Stahlerzeugung generiert. Max Aicher hatte schon sehr früh erkannt, dass Schrott ein wertvoller Rohstoff für die Erzeugung von hochwertigem Stahl ist. Diese Tatsache erweist sich gerade auch heute als besonders weitsichtig, wo die europäische Stahlbranche in Turbulenzen geraten ist.
Max Aicher investierte auch in Ungarn sehr früh und konnte dort so eine wichtige Position im Stahlmarkt erringen. Gerade auch die Zusammenarbeit mit den Behörden gestalte sich sehr einfach. Das ungarische Werk konnte so seine Leistung stetig ausbauen.
In einer Videozuspielung fasste der zuständige Regionaldirektor Mittelosteuropa Adrian Stadnicky die Chancen und Herausforderungen für deutsche Firmen auf dem ungarischen Markt zusammen. Positiv sei zu erwähnen, dass Ungarn ein strategischer Wachstumsmarkt ist, die generelle digitale Affinität. Es gibt gezielte Förderprogramme als Anreiz zu Forschung und Entwicklung. Nicht zuletzt ist die kurze Entfernung, Thema "Nearshoring" ein wichtiger Vorteil, gerade in einer Zeit, wo die Diversifizierung der Wertschöpfungsquellen eine immer größere Bedeutung erlangt.
Als Herausforderung zu nennen sind ein erkennbarer Mangel an qualifizierten Fachkräften, die hohe Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen (lesen Sie dazu den Bericht der Veranstaltung "EU Osterweiterung"), die Inflation, eine ungleiche Einkommensverteilung und Risiken durch die ungarische Wirtschaftspolitik, die versucht, in "strategischen" Branchen nationale Unternehmen zu bevorzugen.
Mit einer lebhaften Diskussionsrunde wurde die Veranstaltung abgeschlossen. Im anschließenden Get Together bei einer bayerischen Brotzeit konnten im persönlichen Gespräch noch die Meinungen ausgetauscht werden.