Bericht Serbien

Meldung vom 12. Juni 2021

Wirtschaftsstandort Serbien


OWWF Online Veranstaltung vom 31. Mai 2021

Ein Bericht mit Links auf Beiträge und Präsentationen

 

Nach der Eröffnung durch Präsident Eberhard Sinner betonte Sandro Kirchner MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und Digitalisierung im Bayerischen Landtag in seinem Grußwort die langjährigen Beziehungen zwischen Serbien und Bayern. Seit den 70er Jahren besteht eine gemischte Regierungskommission mit Serbien, die erste, die Bayern mit einem ausländischen Staat eingerichtet hatte. Kirchner betonte die Wichtigkeit der Integrierung Serbiens in die EU, nicht zuletzt aus historischen Gründen und der strategischen Lage Serbiens.

Stevan Nikčević, Staatssekretär im Ministerium für Handel, Tourismus und Telekommunikation erläuterte die allgemeine wirtschaftliche läge Serbiens und ging vor allem auf die Bedeutung der Beziehungen zwischen Serbien und Bayern ein.
Hier finden Sie seine Rede

Dipl.-Politologin Dragana Stojic, OWWF Korrespondentin Westlicher Balkan, beschrieb die Notwendigkeit, Serbien und die weiteren Westbalkan-Staaten in die europäische Familie zu integrieren
Hier können Sie ihre Überlegungen lesen


In einem kurzen, aber informativen Referat stellte Valentin Knott, Inhaber und Geschäftsführer der KNOTT-Gruppe, Eggstätt/Lkr. Rosenheim, die Firma vor. Die Knott-Gruppe gehört zu wichtigen Zulieferern im Automotive-Bereich, vor allem im Bereich Bremsen, Achsen und Trailern. Zunächst erläuterte er sein Konzept, in allen Niederlassungen der Gruppe die Geschäftsführer auch signifikant an der jeweiligen Landesgesellschaften zu beteiligen. Sie sind dadurch auch Mitunternehmer und haben ein starkes persönliches Interesse am Erfolg ihrer Firma. Im Weiteren beschrieb er seine Zufriedenheit mit der Niederlassung in Serbien, die ein starkes Wachstum vorweist.


Alexander Samonig konnte in seiner Doppelfunktion als Consultant der ECOVIS Gruppe in Belgrad, aber auch als Unternehmer in Serbien eine präzise SWOT-Analyse durchführen. Stärken und Schwächen wurden dargelegt und können damit als Entscheidungsgrundlage für eine möglich Ausweitung der Geschäftstätigkeit nach Serbien dienen.
Hier geht es zur ECOVIS Präsentation


Die anschließende Gesprächsrunde moderierte ebenfalls Herr Samonig.
Dragan Knezev, Geschäftsführender Gesellschafter der Knott Autoflex YUG berichtete über die Geschäftstätigkeit in Serbien und die Zusammenarbeit mit der deutschen Knott-Gruppe.
Fabian Ewald, COO Rox Hamann GmbH in Hofstetten/Lkr. Landsberg am Lech ist bei unserem Kooperationspartner GERMAN Mittelstand aktiv. Er berichtete über das Vorhaben der Firma, eine Niederlassung in Serbien zu gründen.
Klaus Ludolf, Inhaber der IZB-Cargo & Co. Gmbh und Eigner mehrerer Flussschiffe, die sehr häufig Spezialtransporte auf der Donau unterwegs sind, wies in seinem Diskussionsbeitrag auf bürokratische Hindernisse und technische Vorschriften, die speziell in Serbien seine Arbeit behindern.
In einem Brief an Präsident Sinner hat er seine Erfahrungen niedergelegt
Jugoslav Miskovic ist Berater und in dieser Funktion Vertreter der Wirtschaftskammer Serbien in Deutschland. Er hat deren Mithilfe bei der Zusammenarbeit mit serbischen Firmen oder bei Investitionsvorhaben in Serbien angeboten.
Hier finden Sie Präsentationen der Handelskammer: Serbien Investitionsziel / Staatliche Anreize / Warum Serbien

 

In seinem Schlusswort bedankte sich Generalkonsul Božidar Vučorović bei den Akteuren und den Teilnehmern der Veranstaltung. Das Generalkonsulat leistet jede mögliche Unterstützung bei allen Vorhaben.

 

Eberhard Sinner betonte nochmals die Wichtigkeit der Integration Serbiens:
Serbien ist ein wichtiger Partner bei der Umsetzung der Donaustrategie
Deshalb Priorität für
• Beschleunigung Beitrittsprozess zur EU
• Investitionen für kritische Infrastrukturen als europäische Zukunftsaufgabe, um China eine europäische Vision entgegen zu setzen.
• Abbau bürokratischer Hindernisse beim Handelsaustausch

Zum Schluss noch ein Statement von Vizekanzler a. D. Prof. h.c. Dr. Erhard Busek, Wien, einem ausgewiesenen Kenner der Region (der nicht an der Veranstaltung teilnahm):
“Serbien spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des Balkans und des Donauraums, insbesondere auch unter den Auspizien der Europäischen Union. Mit einiger Besorgnis muss man registrieren, dass die Entwicklung in dieser weichen Flanke Europas nicht gerade besser geworden ist. Zu viele Themen sind offen, wobei eine stabile Situation Serbiens nicht nur ökonomisch, sondern auch politisch ganz eine entscheidende Rolle spielt. Es darf nicht vergessen werden, dass das Engagement etwa von Russland und China, aber auch der Türkei aus europäischer Sicht eine Menge von Problemen aufwirft, wobei eine Kooperation zur wirtschaftlichen Verbesserung sicher gut ist, aber nicht dazu führen darf, dass die außereuropäischen Kräfte stärker werden, als die innere Integration des Kontinents.”

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