Präsident Eberhard Sinner hieß stellvertretend für die anwesenden Mitglieder des Konsularischen Korps Dr. Denis Rogov, Generalkonsul Kasachstan willkommen. Weitere persönliche Begrüßungen galten dem früheren ukrainische Konsul, Dmytro Shevshenkov, jetzt Kanzler der Ukrainischen Freien Universität München, OWWF Vizepräsident Eric Beißwenger MdL, Gerhard Hopp MdL als Vertreter des Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag Thomas Kreuzer MdL und OWWF Vizepräsidentin Maria Lubyannikowa.

Danach noch die Corona-Pandemie und die Invasion Putins in die Ukraine am 24. Februar 2022, aber vorher gab es schon Tschetschenien, Georgien, die Krim und die Ostukraine. Der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit weltweit, das ist Globalisierung, ist massiv gestört.


Ohne weltweite Kooperation können wir keines unserer Probleme zu lösen, keine unserer Herausforderungen bestehen.


Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden die Warschauer-Pakt-Staaten und die Sowjetrepubliken souverän, ausgelöst durch Volksbewegungen, Havel, Walesa, singende Revolution im Baltikum, bestätigt durch Volksentscheide. Sie haben sich zum großen Teil für Demokratie, NATO und EU entschieden. Ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist.


Diese Entwicklung war begleitet von einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur. KSZE, OSZE, Budapest Memorandum, NATO-Russland-Grundakte, Partnership for peace, verschiedene  Abrüstungsverträge und Intensivierung des wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Austauschs.


Dazu wurde nach dem 2. Weltkrieg die UNO gegründet. Gründungsmitglieder der UNO sind auch die Ukraine und Belarus. Stalin wollte das, um Stimmenparität der Sowjetunion zum Westen, USA, Frankreich und Großbritannien herzustellen, aber vor allem mit der Begründung, die Ukraine und Belarus haben im Kampf gegen Faschismus einen hohen Blutzoll gezahlt und einen erheblichen Beitrag in der Roten Armee geleistet.


Gorbatschows Vision eines „gemeinsamen Europäischen Hauses“ schien Realität zu werden.


Das Haus der „Europäischen Geschichte“, die Europäische Union, hat blutige Jahrhunderte der europäischen Geschichte dauerhaft überwunden.


Die Friedenskapelle, ein von der deutschen Zivilgesellschaft auf Initiative des OWWF Bayern auf dem Schlachtfeld von Stalingrad errichtet, ist eine gemeinsame Erinnerung an alle Opfer des 2. Weltkriegs. Partnerstädte von Wolgograd sind auch Coventry und Hiroshima, in Deutschland Köln und Chemnitz.


Wolgograd 2012 wurde vom Europarat ausgezeichnet und durch die feierliche Übergabe der Europafahne mit dem Europapreis ausgezeichnet. Die Schlacht von Stalingrad war der Wendepunkt im 2. Weltkrieg, sie machte Weg frei für die EU.


Die Botschaft lautet: „Keine Angriffskriege mehr in Europa“. Putin hat mit dieser Entwicklung gebrochen. Die Begründungen dafür sind hohl und Geschichtsklitterung. Die Rhetorik Putins und seiner Propaganda zeigen puren Vernichtungswillen gegenüber Nachbarn, die sich nicht unterordnen. Putin hat Kampf gegen den Faschismus für Russland monopolisiert und blendet den Anteil der anderen Nationen völlig aus. Außenminister Lawrow wird vor wenigen Tagen in Neu Delhi auf der Konferenz im Rahmen G20 für die Kriegsbegründung ausgelacht. Zwei UN-Resolutionen verurteilen mit überwältigender Mehrheit die Invasion als Verstoß gegen die UN-Charta.


Frau Michaela Pulkert übernahm die Begrüßung als „Hausherrin“ seitens der HypoVereinsbank als Eigentümerin der Fünf Höfe. Sie zeigte sich erfreut, dass unsere neu gewählte Vizepräsidentin, ihre Kollegin Maria Lubyannikova bei der Wahl des Versammlungsorts behilflich war.


Das Impulsreferat hielt die Historikerin Dr. Franziska Davies. Seit Oktober 2016 lehrt sie als Akademische Rätin am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Ludwigs-Maximilians-Universität. Erkenntnisse aus ihrer Forschung zur osteuropäischen Geschichte fließen in ihren profunden Vortrag ein:


Russischer Imperialismus in Geschichte und Gegenwart


In einem großen historischen Bogen behandelt Dr. Davies die Geschichte von der Gründung der Kiewer Rus über „Tatarische Joch“ in großen Teile des heutigen Russlands, Iwan IV., genannt der „Schreckliche“, Peter dem Großen und der Sowjetunion bis in die Gegenwart.


Nach dem Abzug der Mongolen und der Festigung der Herrschaft, insbesondere durch Zar Iwan IV. versuchte Zar Peter der Große Russland zu modernisieren und förderte westliche Einflüsse. Von ihm stammt aber auch der Ausspruch: „Russland ist erst dann sicher, wenn es sich bis an die Meere ausgedehnt hat“.


Die Definition eines Imperiums wird von Historikern anders gesehen als die juristische Auslegung des Begriffs. So definiert ist die Geschichte Russlands eine imperiale Geschichte.
Ihre Schlussfolgerung: Imperialismus ist die Triebfeder. Der Weg zum Frieden führt nur über die Kenntnis der Geschichte, Verzicht auf Imperialismus und Gewalt und Respektierung der UN-Charta.


Präsentation von Frau Dr. Franziska Davies (passwortgeschützt)


Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit in der Kunsthalle die erst kürzlich eröffnete Ausstellung „Flowers Forever“ zu besuchen. In mehreren Räumen finden sich hier Objekte aus Kunst, Design, Mode und Naturwissenschaft, die die Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute abbilden sollen. Besonders eindrucksvoll erscheint dabei das finale Werk des Rundgangs. In einer hängenden Konstruktion der Künstlerin Rebecca Louise Law finden sich über 100.000 getrocknete Blumen die gemeinsame eine Art begehbare Struktur erschaffen.

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