Bundespolitik und bayerische Wirtschaft diskutierten in Heideck über Innovationen als Motor für den Export
Auf der Veranstaltung des OstWestWirtschaftsForum Bayern e.V. (OWWF) in Heideck trafen sich Vertreter aus Bundespolitik und bayerischer Wirtschaft, zum Thema „Bayerische Innovationen als Motor für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Osteuropa und Asien“.
Das OstWestWirtschaftsForum Bayern (OWWF) ist eine überparteiliche Interessenvertretung mit ca. 900 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik. Seit seiner Gründung 1968 spielte eine Schlüsselrolle die Pflege von Kontakten, der Meinungsaustausch und die Herstellung von Wirtschaftsbeziehungen zwischen Unternehmen. Schon lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war die Organisation einer der Pioniere beim Aufbau der Beziehungen zwischen West und Ost in Europa.
Erstmalig fand am Mittwochabend eine der regelmäßigen Diskussionsforen des OWWF im ländlichen Raum von Mittelfranken im Innovations- und Schulungszentrum der HT Group statt. Mit insgesamt drei Bundestagsabgeordneten fanden sich bundespolitische Vertreter aus Berlin ein, um sich mit bayerischen Wirtschaftsvertretern, regionalen Verbänden und Kommunalpolitikern über Chancen und Partnerschaften in Osteuropa und Asien auszutauschen. Die Veranstaltung fand rege Nachfrage und war mit weit über 50 Teilnehmern komplett ausgebucht.
Verantwortlich für die Organisation und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung war Yvonne Zienert, Repräsentantin des OWWF für Franken, die durch den Abend mit ihrer souveränen Moderation führte. Nach dem Grußwort durch den Landrat des Landkreises Roth Ben Schwarz, gaben MdB Sascha Müller (Bündnis 90/Die Grünen), MdB Nils Gründer (FDP) und MdB Ralph Edelhäußer (CSU) Impulse aus der Sicht Ihrer Fraktionen zum bayerischen Export nach Osteuropa und Asien. „Die schnellen und kompetenten Lösungsangebote der mittelständischen Industrie auf unterschiedliche globale Anforderungen in verschiedenen Ländern sind ein wichtiger Motor der bayerischen Wirtschaft“, sagte Nils Gründer, Mitglied der Fraktion der Freien Demokraten im deutschen Bundestag.
Die Firmen Max Bögl, OHB und HT Group erläuterten Ihr Liefer- und Leistungsspektrum im Bereich der Forschungs- und Gesundheitsbauten, sowie Sattelitenlösungen, um Ihre durch eigene Innovation gekennzeichnete starke Wettbewerbssituation in Osteuropa und Asien zu dokumentieren. Hierbei wurden die fortschrittlichen Systemlösungen und die starke Präsenz bayerischer Firmen gerade aus dem ländlichen Raum auf osteuropäischen und asiatischen Märkten sehr deutlich.
In der anschließenden intensiven Diskussion wurden die aktuellen Herausforderungen bayerischer Unternehmen im internationalen Wettbewerb thematisiert. Höhere Energiekosten in Deutschland, einschließlich der CO2-Bepreisung, niedrigere Lohnkosten im Ausland, insbesondere durch geringere Lohnnebenkosten, die hohe Steuerlast in Deutschland und die zunehmende Regulatorik und Bürokratie führen zu sinkenden Wettbewerbsvorteilen deutscher Produkte.
Zu den regulatorischen Herausforderungen für deutsche Unternehmen mit sehr hohem administrativem Aufwand zählen u.a. die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Netz- und Informationssicherheitsrichtlinie (NIS-2-Richtlinie), das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), die Taxonomie-Verordnung und das Energieaudit (EDL-G). Hier ist der deutsche Gesetzgeber aufgefordert, die Ausgestaltung so zu optimieren, dass der Nutzen der geforderten Reportingpflichten für Unternehmen im Einklang mit den damit verbunden Kosten steht. Dies war der einhellige Tenor unter den Wirtschaftsvertretern.
„Speziell im ländlichen Raum des Freistaats sind es die mittelständischen Unternehmen, die durch die hohe Innovationskraft ihrer Mitarbeiter wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand in Bayern sichern“, sagte Bill Holler, Vorstandsmitglied des OstWestWirtschaftsForum Bayern (OWWF). Am Ende der Veranstaltung waren sich die Vertreter aus Politik und Wirtschaft einig, dass alle verantwortlich an der Sicherstellung eines Wirtschaftsstandortes Deutschland arbeiten müssen und die aktuellen Herausforderungen zügig gelöst werden müssen.